Spiekeroog - Uhr am Strand
Sonnenuntergang auf Spiekeroog
Vogelschwarm auf Spiekeroog
Strand und Meer auf Spiekeroog

Das Posaunenhaus

Ferienhaus mit Tradition auf Spiekeroog

Die Geschichte des Ferienhauses auf Spiekeroog reicht zurück bis ins Jahr 1932. Das Ferienhaus diente zunächst als Sommer-Residenz für die Familie der Erbauer. Später wurde es zum Ferienhaus ausgebaut. Seit dem Jahr 2000 wird das Ferienhaus auch im Winter als Ferienunterkunft genutzt.

Ferienhaus auf Spiekeroog – die Anfänge

Im Jahre 1931 ging mein Großvater Ulfert Janssen nach 40-jähriger Amtszeit als Pastor auf Spiekeroog in den Ruhestand. Er zog mit seiner Frau Johanna geb. Köppen zu seinem Sohn Theodor Janssen, der hier auf der Insel ein Pensionshaus gebaut hatte. Viele Jahre war Theodor hier Bürgermeister. Neben seinem Hobby Segeln, - was schon durch den Namen seines Pensionshauses „Fallen Anker“ zum Ausdruck kommt, - war er auch ein großer Freund der Blasmusik. Er gründete mit einigen Insulanern einen Posaunenchor, der noch heute existiert. Während sein Bruder Wilhelm, der auf der Insel eine Wäscherei betrieb, das große Helikon blies, war die Zugposaune das Instrument von Onkel Theodor.
Im Sommer hatten alle Männer wenig Zeit zum üben. Die Zahl der Kurgäste stieg und brachte Mehrarbeit für die Insulaner. Umso fleißiger wurde im Winter geübt, meistens in der warmen Backstube von Bäcker Diedrich Frerichs.
Aber das konnte kein Dauerzustand sein, denn die Anlässe zum Blasen waren stetig gewachsen: Ständchen für ältere Geburtstagskinder, Blasen bei Beerdigungen auf dem Friedhof, bei sommerlichen Gottesdiensten im kleinen Wäldchen und sonstigen Gelegenheiten.
So kamen die Mitglieder des Posaunenchors auf die Idee, sich in Eigenarbeit einen Übungsraum zu schaffen. An verschiedenen Handwerkern mangelte es unter den Bläsern nicht. Onkel Theodor stellte auf seinem großen Grundstück einen Bauplatz zur Verfügung, mit Zugang zum Kaapdünenweg.
Inzwischen war Großvater Janßen 1932 gestorben. Großmutter blieb bei ihrem Sohn Theodor und half im Haushalt mit. Um im Sommer kein Zimmer für die Kurgäste zu blockieren, wurde das inzwischen fertiggestellte Holzhäuschen im Garten zu ihrer „Sommer-Residenz“ erkoren. Es bestand aus nur zwei Räumen: ein Wohnraum zum Süden, ein Schlafzimmer zum Norden.
Eine sogenannte „Klön-Tür“ (aus zwei Teilen, obere und untere Hälfte getrennt zu öffnen) war der Eingang im Südgiebel. So erfüllte das Haus etliche Jahre seinen guten Zweck: der Posaunenchor hatte im Winter seinen eigenen Übungsraum, und Großmutter konnte sich, falls nötig, im Sommer dorthin zurückziehen.
Nach dem Ende des Krieges 1945 kamen auch nach Spiekeroog viele Flüchtlinge und Vertriebene. In das „Posaunenhaus“, wie es bald von den Insulanern genannt wurde, zog eine Flüchtlingsfamilie aus Schlesien, Frau Exner mit fünf Kindern ein, - ohne Wasser, ohne Heizung, ohne Toilette!
Anlaufstelle für letzteres war im Sommer Haus „Fallen Anker“, im Winter zog die Familie in das Freizeitheim „Haus Wolfgang“ im Tranpad.

Von der „Währungsreform“ bis zum Milleniumswechsel

Nach der Währungsreform 1948 besserten sich auch auf Spiekeroog die wirtschaftlichen Verhältnisse. Es wurde gebaut, der Kurbetrieb brachte neue Gäste, und der Aufschwung begann. Auch das Posaunenhaus wurde vergrößert und als Wohnung verbessert. An der Ostseite wurde in einem Anbau ein Waschraum mit Toilette, ein kleiner Eingangsflur mit Garderobe und eine kleine Küche angebaut. Die Familie Exner fand bald eine neue Heimat in Düsseldorf, wo alle einen guten Start in das Berufsleben fanden. Aber die Verbindung nach Spiekeroog ist nicht ganz abgerissen. Im Sommer taucht oft unverhofft jemand von der großen Exner-Familie auf der früheren Heimatinsel auf.

Für Verwandte aus der Köpp’schen Familie, Heinrich Kruse und Frau Helene, geb. Köppen wurde das Posaunenhaus nach Enteignung ( Lederfabrik ) und Flucht aus Blankenburg/Harz im Jahre 1953 zur Zufluchtsstätte. Mit ihrem Sohn, der hier die Hermann-Lietz-Schule besuchen konnte, fühlten sie sich auf der Insel wohl. Sie bauten sich nach einiger Zeit ein kleines Häuschen in der Nähe des Posaunenhauses, nannten es „Haus Blankenburg“ und lebten bis zu ihrem Tode hier in netter Nachbarschaft mit Onkel Theodor und Großmutter Janßen.
Großmutter starb im Februar 1957 im Alter von 95 Jahren. Ein erfülltes, langes Leben mit vielen Höhen und Tiefen ging zu Ende. Lange Jahre war sie der Mittelpunkt unserer großen Familie und nahm regen Anteil am Geschehen in ihrer näheren und weiteren Umgebung. In ihrem Testament hatte sie bestimmt, dass ihr Sohn Theodor Verfügungsrecht über den gesamten Besitz auf Spiekeroog hatte. Onkel Theodor überließ das Posaunenhaus der Janßen`schen Nachkommenschaft zur sommerlichen Benutzung im wechselnden dreiwöchigen Törn.

Zur Erhaltung des Posaunenhauses erfolgte 1969 eine große Renovierung: neuer Fußboden, Holzvertäfelung, Elektroheizung und eine Dusche wurden angebracht, zum großen Teil in Eigenarbeit von Onkel Theodor.

Ferienhaus auf Spiekeroog – die neuere Geschichte

Inzwischen haben wir das neue Jahrtausend erreicht. Die Erbengemeinschaft Janßen wurde ab Januar 2000 aufgelöst und der langjährige Verwalter Ulfert Janßen, Emden, Eigentümer des Posaunenhauses.
Aus Altersgründen übertrug er es sofort seinem Sohn Eckhard in Aurich. Dieser hat als gelernter Tischler bereits in Eigenarbeit mit seiner Ehefrau Margareta Ihnen viele Reparaturen am Hause durchgeführt. Bei der Sanierung wurden die Fundamente und Außenwände der Küche samt Inneneinrichtung total erneuert.
Mit dem Einbau der Heizungsanlage sind die Sanierungsarbeiten mittlerweile abgschlossen, so dass das Posaunenhaus jetzt auch im Winter als Ferienunterkunft genutzt werden kann. Und so hoffen wir, dass das Posaunenhaus noch lange Jahre den Stürmen der Nordsee trotzt und vielen Menschen einen erholsamen Ferienaufenthalt auf unserer geliebten heimatlichen Insel bieten wird.
Maria Janssen

Epilog

Im Winter 2004/05 bekam das Haus neue Außen- und Innenwände mit Wärmedämmung, eine Heizung und zum ersten Mal seit seinem Bestehen neue Fenster. Eins von den alten Schlafzimmerfenstern wurde sogar in den neuen Schuppen eingebaut, der in den Wintermonaten 2006 aufgebaut wurde.
Den Anbau des neuen Wohnzimmers und der Terrasse, führten wir in den Wintermonaten 2007/08 aus.

Wir wünschen unseren Gästen einen angenehmen Aufenthalt im Posaunenhaus und einen erholsamen Urlaub auf Spiekeroog.

Ferienhaus Spiekeroog – Kontakt

Eckhard Janßen / Margareta Ihnen
Haxtumer Ring 21
26605 Aurich
Tel 04941/ 6974673
Tel 01573-3961698
E-Mail